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Seit 1311 ist das Rittergut urkundlich belegt im Besitz der Familie von Bennigsen. Doch noch viel früher lässt sich der älteste bekannte Bau, eine im 10. Jahrhundert errichtete Wasserburg, belegen.

Zur Hildesheimer Stiftsfehde wurde u.a. auch das auf der „Insel“ gelegene Herrenhaus zerstört, welches ab 1566 wieder aufgebaut wurde. Der längsgestreckte Bau besteht aus einem massiv gemauerten Keller- und Erdgeschoss und einem aus Fachwerk konstruiertem Obergeschoss mit flachem Walmdach. Die Freitreppe im Hof sowie der Erker an der Graftseite sind deutlich jüngere bauliche Änderungen. Gleichwohl blieb stets der Eindruck einer von Wasser allseits umgebenden Schlossanlage erhalten.

Der übrige Baubestand verteilt sich auf dem weitläufigen Areal im Wesentlichen um die beiden Wirtschaftshöfe verteilt, ganz in der Nähe der Patronatskirche St. Martin. Hier liegt auch der Haupteingang, das um 1700 datierte Rundbogenportal mit dem Familienwappen – ein schräg gestellter Armbrustschaft – im Giebelfeld.

Der stets auch landwirtschaftlich genutzte Besitz und die zugehörigen Gebäude wurden bis ins 19. Jahrhundert hinein immer wieder vergrößert und verändert. So wurde u.a. auch der im Norden der „Insel“ angrenzende Küchengarten zu einem baumbestandenen Park umgestaltet und angrenzende Ackerflächen schrittweise dem Park angegliedert. Bis heute haben sich zahlreiche Blickachsen, Wasseranlagen und Gedenksteine erhalten. Ab 1860 wurde der Ausbau des Parks durch Rudolf von Bennigsen (1824-1902) weiter vorangetrieben und vermehrt exotische und recht seltene Gehölze angepflanzt.

Schließlich nutzte Rudolf von Bennigsen ab 1897 das „Gelbe Haus“ – eine noch von seinem Vater, Carl von Bennigsen, im Gutspark errichtete klassizistische Landvilla – als Alterssitz.

Rudolf von Bennigsen zählt vermutlich noch heute zu den bekanntesten Familienmitgliedern. Einer frühen juristische Laufbahn folgte die Tätigkeit als Abgeordneter in der Ständeversammlung des Königreiches Hannover. Ab 1866 wechselte er in das Preußische Abgeordnetenhaus. 1871 führte er als Mitglied des Reichstags die Fraktion der von ihm mit gegründeten, Nationalliberalen Partei an, welche in den ersten Jahren des Deutschen Reichs die stärkste politische Kraft war. Als Spiegel seiner facettenreichen Persönlichkeit hat sich seine Bibliothek im Haupthaus erhalten.

Seit 2019 wird an Möglichkeiten der Instandsetzung des Parks und dem historischen Gebäudebestand gearbeitet. Im Fokus steht dabei neben einer denkmalverträglichen und besonders schonenden Herangehensweise auch die energetische Betrachtung. So könnte sich das gesamte Areal zukünftig komplett selbst mit Strom versorgen und damit CO2-neutral wirtschaften.

Aktuell wird das Fassadengerüst am Haupthaus gestellt, so dass in wenigen Wochen mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden kann. Die zentrale Freitreppe an der Hauptseite wurde im Vorfeld dreidimensional vermessen, denkmalgerecht abgebaut und eingelagert. Für den Eiskeller im Park sind die Sanierungsarbeiten ab Herbst 2023 vorgesehen. Am 10. September wird das Gebäude zum „Tag des offenen Denkmals“ der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Trotz umfangreichem Baugeschehens auf dem Gut bietet das diesjährige Veranstaltungsprogramm eine kleine aber feine Auswahl an einzigartigen Konzerten, Performances und Kinoabenden. Afrikanische Klänge, Jazz und Kino, fantastisches Wetter, leckere Ofenkartoffeln und erlesene Weine begeistern die zahlreichen Besucher und laden zum Mitmachen ein. Für Augen, Ohren, Gaumen und Herz wird gesorgt und in der wunderschönen Umgebung kann jeder einmal die Seele baumeln lassen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Fotos: Moritz Küstner, Sofie Puttfarken